Mietnomaden in der Immobilie – das können Sie tun!

Sie haben die Sorge, dass es sich bei potenziellen Mietern um Mietnomaden handelt? Oder durch ausbleibende Mietzahlungen gehen Sie davon aus, die Betrüger bereits im Haus zu haben? In beiden Fällen ist es entscheidend, die Kontrolle zu behalten und rational vorzugehen. Während die Situation für Sie in den meisten Fällen neu sein wird, gehen Mietnomaden meist häufiger im selben Muster vor. Doch was genau umfasst das Vorgehen eines Mietnomaden und wie können Sie darauf gut reagieren?

Was genau sind Mietnomaden und was macht sie gefährlich?

Bei Mietnomaden handelt es sich im Regelfall um Mietbetrüger, die ein Haus oder eine Wohnung von Beginn an mit dem Ziel anmieten, die Mietzahlungen zu prellen. Um Sie als Vermieter zunächst noch in Sicherheit zu wiegen, werden die Kaution sowie die erste Miete in der Regel noch bezahlt. Direkt im Anschluss lässt die Zahlungsmoral jedoch schnell nach, wobei angebliche Zahlungsschwierigkeiten und private Probleme als Grund für die ausbleibenden Zahlungen vorgeschoben werden. Durch angebliche Versprechen, den Zahlungsrückstand im kommenden Monat auszugleichen, verschaffen sie sich Zeit.

Das größte Problem an Mietnomaden ist, dass sich die Betroffenen nur sehr selten effektiv wehren können. So lassen sich Mieter nicht aufgrund einer unbezahlten Miete fristlos kündigen, wodurch sich der Schaden über die Monate summiert. Selbst wenn die Mietnomaden dann einige Monate später im Rahmen eines Gerichtsverfahrens aus der Wohnung geklagt werden können, sind bis dahin mehrere tausend Euro Schaden entstanden. So entsteht ein jährlicher Gesamtschaden von rund 2,2 Mrd. Euro.

Diese Verhaltensweisen sind für Mietnomaden typisch

Am äußeren Erscheinungsbild oder an der Form der Kommunikation wird nur selten erkennbar, dass es sich um Mietnomaden handelt. Ein freundliches und gepflegtes Auftreten sowie ein stets seriöser Eindruck gehören dabei längst zur Geschäftspraktik. Daher sollten Sie bereits bei der Auswahl Ihrer neuen Mieter auf kleine Eindrücke und Verdachtsmomente achten, die eventuell an der Seriosität der potenziellen Mieter zweifeln lassen. So schützen Sie sich vor ausbleibenden Zahlungen sowie vor einer nicht untypischen Verwüstung Ihrer Wohnung, nachdem die Klage für den Zwangsauszug Erfolg hatte.

Welche Häuser und Wohnungen sind meist betroffen?

Grundsätzlich sind alle Häuser und Wohnungen in der Lage, von Mietnomaden gewählt zu werden. Dennoch sind es häufiger teure Objekte, bei denen sich die Prellung der Mietzahlungen für mehrere Monate aus finanzieller Sicht auch deutlich lohnt. Bei mehr als 15.000 Mietnomaden, die es laut vieler Schätzungen in Deutschland geben soll, ist immer ein gewisses Risiko vorhanden. Hinzu kommt eine enorme Dunkelziffer, da nicht jeder Fall vor Gericht landet und somit verdeckte Schäden entstehen.

Da Mietnomaden als Betrüger vor wenig zurückschrecken, sollten Sie auch die Ihnen ausgehändigten Unterlagen genaustens unter die Lupe nehmen. Viele der Mietpreller arbeiten mit guten Fälschungen, die einen seriösen Anschein erwecken sollen. Vor allem im Bereich der Gehaltsnachweise oder für Bescheinigungen vermeintlicher Vormietverhältnisse sind Fälschungen bei Mietnomaden sehr beliebt.

Unsere Tipps, um lästige Mietnomaden loszuwerden

Sobald Sie bemerken, dass es sich bei Ihren Mietern um Mietnomaden handelt, sollten Sie die ersten Schritte einer Räumungsklage einleiten. Umso länger Sie mit diesem Schritt warten, desto länger wird sich auch das damit verbundene Verfahren hinziehen. Auch zusätzliche Kosten für Maßnahmen wie die Entrümpelung fallen dabei an und werden letztlich zu Ihrem Schaden. Die folgenden Schritte sollten Sie daher beachten, um bei Mietnomaden im Haus möglichst schnell und zudem effektiv vorzugehen:

• Erstellen Sie bereits bei ersten Verzögerungen eine Mahnung mit 10-Tages-Frist. Dies ist aber erst dann möglich, wenn der Mietrückstand Ihres Mieters mindestens einen Monat beträgt.
• Nachdem auch diese Frist verstrichen ist, können Sie eine ordentliche Kündigung ausstellen. Achten Sie darauf, dass dies schriftlich erfolgt und dass eine Empfangsbestätigung möglich ist.
• Bei zwei oder drei fehlenden Monatsmieten ist sogar eine fristlose Kündigung möglich. Auch diese sollte möglichst mit 14-Tages-Frist sowie mit Empfangsbestätigung verschickt werden.
• Sollte auf die Kündigung keine Reaktion durch die Mietnomaden erfolgen, können Sie direkt beim zuständigen Amtsgericht eine Räumungsklage erwirken und dann den Titel beantragen.
• Nachdem Sie den Räumungstitel erwirkt haben, wird ein Gerichtsvollzieher beauftragt, um den Titel auch zu vollstrecken. Nehmen Sie zu diesem Zweck möglichst rechtliche Hilfe in Anspruch.

Die wichtigsten Schritte nach dem Auszug der Mietnomaden

Nachdem bereits durch die entgangenen Mieteinnahmen hohe Schäden entstanden sind, nehmen diese durch eine Verwüstung Ihres Objekts in vielen Fällen weiter zu. Die meisten Mietnomaden geben sich nicht mit den wenigen Monaten des kostenlosen Wohnens zufrieden, sondern beschädigen vor dem Auszug die gesamte Wohnung mutwillig. Da häufig kein pfändbares Eigentum vorliegt, dass zur Beseitigung der Schäden genutzt werden kann, bleiben Sie als Vermieter meist auf den Schäden sitzen.

Lediglich mithilfe einer Versicherung haben Sie die Möglichkeit, konsequent zu reagieren und den neu entstandenen Schaden entsprechend geltend zu machen. Haben Sie diese vorab nicht abgeschlossen, bleibt Ihnen hingegen nur der eigenständige Ersatz der Schäden. Lassen Sie die Höhe des Schadens am besten nach dem Auszug der Mietnomaden begutachten, um einen Eindruck zum Umfang zu erhalten.

So verhindern Sie Mietnomaden in Ihrer Immobilie

Um sich derartige Probleme zu ersparen, ist eine sorgsame und vorsichtige Auswahl bei der Suche nach neuen Mietern dringend zu empfehlen. Lassen Sie sich vor Abschluss eines Mietvertrags daher immer eine aktuelle Schufa-Selbstauskunft ausstellen und bestehen Sie auf den Nachweis der vorherigen Meldeadresse. Auch die drei letzten Einkommensnachweise können Ihnen dabei helfen, die finanzielle Lage Ihres potenziellen Mieters vor dem Vertragsschluss besser einzuschätzen. Lassen Sie die Ihnen ausgehändigten Dokumente am besten vorab überprüfen, um Fälschungen ausschließen zu können.

Weitere Dokumente wie eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung des Vorvermieters sind ebenfalls hilfreich und sorgen für zusätzliche Sicherheit. Lassen Sie sich daher nicht von schönen Geschichten rund um die potenziellen Mieter täuschen, sondern sorgen Sie für eine lückenlose Überprüfung. Auch wenn eine Mietausfallversicherung möglicherweise den finanziellen Schaden ausgleicht, bleiben Sie durch die Mietnomaden auf vielen Monaten Stress und Ärger sitzen, den sich niemand wünschen kann.

Jetzt geeignete Mieter für Ihre neue Immobilie finden!

Bei einer derart stabilen und weiterhin hohen Nachfrage im Immobiliensektor haben Sie immer die Möglichkeit, faire und zahlungsfähige Mieter zu finden. Nutzen Sie daher unsere Tipps, um Betrüger bereits vorab zu entlarven und um sich rechtliche Streitigkeiten später zu ersparen. Umso genauer Sie vorab Auskünfte zur Finanzlage Ihrer potenziellen Mieter einholen, desto besser bleiben Sie über die damit verbundenen Besonderheiten informiert. Dies schützt Sie davor, selbst zum Opfer zu werden und auf den laufenden Kosten sitzenzubleiben. Vor allem bei laufenden Finanzierungen kann dies zum Problem werden. Kontaktieren Sie uns bei Fragen zu Ihrer Immobilienfinanzierung daher stets direkt.

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